Schüler fragen, Journalisten antworten

Der 3.Mai ist der internationale Tag der Pressefreiheit, diesen Tag nehmen viele Journalistinnen und Journalisten in den nächsten Wochen und Monaten zum Anlass, um dahin zurückkehren, wo sie gelernt haben, wie unsere Demokratie funktioniert und was nötig ist, damit sie funktioniert - in ihre jeweiligen Schulen.

Je vielfältiger die Möglichkeiten geworden sind, sich in Zeitungen und Zeitschriften, im Fernsehen, im Radio und im Internet zu informieren, desto wichtiger wird Medienkompetenz. Und darum ist es wichtig, bereits Schülerinnen und Schüler für die Mechanismen und Fallstricke öffentlicher Kommunikation zu sensibilisieren.

Man lernt am besten im Gespräch, darum wollen Journalistinnen und Journalisten in ganz Deutschland bis zum 3. Mai 2020 das Gespräch suchen mit möglichst vielen Schülerinnen und Schülern.

Medienprofis aus allen Bundesländern haben sich in der Schulbörse der Reporterfabrik registriert und referieren über die Bedeutung der Pressefreiheit, die Gefahren durch „Fake News“, über richtige Recherche und das vernünftige Agieren in sozialen Medien.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) und die internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen" unterstützen das Vorhaben. Und Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in Hamburg, sagt: „Als ehemaliger Journalist freue ich mich ganz besonders über diese Initiative. Wie wichtig es ist, dass sich der Journalismus erklärt, erleben wir ja online wie offline jeden Tag. Seine fundamentale Bedeutung für unser demokratisches Gemeinwesen müssen wir gerade jungen Menschen auf neue Weise vermitteln.“

Lehrerinnen und Lehrer können sich mit Ihrem Besuchswunsch von Journalisten in der Schulbörse eintragen, die Reporterfabrik vermittelt den Kontakt zu den Journalistinnen und Journalisten: reporterfabrik.org/reporter4you

Dort zu finden sind auch insgesamt 20 Tutorials und Material für Unterrichtseinheiten.

Eine Anzeigenkampagne wird in den nächsten Wochen auf die Aktion aufmerksam machen. Das erste Motiv, heute erschienen in der „Zeit“, macht auf die inhaftierte türkische Journalistin Ayşe Düzkan aufmerksam. Sie gehört zu den über hundert türkischen Journalisten in Haft, weil sie sich 2016 am Tag der Pressefreiheit an einer Solidaritätskampagne für die türkisch-kurdische Tageszeitung «Özgür Gündem» («Freie Tagesordnung» ) beteiligt hatte. Die Zeitung ist inzwischen verboten. Ayşe Düzkan am Tag ihrer Inhaftierung: „Um die Pressefreiheit in der Türkei stand es noch nie wirklich gut. Wir sind das Land mit den meisten inhaftierten Journalisten. Solange es in einem Land etwas zu verbergen gibt, ist auch die Pressefreiheit eingeschränkt“.

Sandra Maischberger, Caren Miosga, Claus Kleber und der von der österreichischen Regierungspartei FPÖ attackierte Moderator Armin Wolf werden in weiteren Motiven der Kampagne auf das Schicksal anderer inhaftierter Journalisten hinweisen.